Was Energie gibt: Loslassen

Veröffentlicht am 
30
August
 
2022
Veröffentlicht am 
30
August
 
2022
Mitwirkende
Katharina Kohlmayr
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Eine Arbeitswelt, die sich durch Stapelkrisen und Digitalisierung grundlegend wandelt, folgt keinen klaren Regeln mehr und bietet weder Mitarbeitern noch Führungskräften Sicherheit. Mehr denn je brauchen Organisationen deshalb "Entdecker*innnen" und "Vorwärtsmacher*innen" mit einem Mindset, welches sich mehr am Wachstumsmodus (Neugierde, Offenheit, Kreativität) - als am Überlebensmodus (Kampf, Flucht, Erstarren) orientiert. Das meint eine Denkweise, die nicht nur linear auf klare Ziele fokussiert ist, sondern auch neugierig zur Seite blickt. Eine Haltung, die offen für Neues ist, statt sich daran aufzureiben Recht und Macht zu haben - und auch zu behalten.

Leadership hat immer weniger mit der klaren Steuerung einer Organisation oder eines Teams zu tun. In der vernetzten Ökonomie und in Zeiten der "great resignation" brauchen wir weniger einen Steuermann / eine Steuerfrau, der/die den Kurs angibt, als vielmehr empathische Persönlichkeiten, die in der Lage sind, sich in andere hineinzufühlen, um beste Bedingungen für Mensch UND Organisation zu schaffen. Es geht nicht mehr um das Ich, sondern darum, das Wir-Gefühl in einer Organisation zu etablieren und zu fördern. Kooperation und Collaboration brauchen regulierte Egos - von allen Beteiligten, sowie Vertrauen darin, dass Menschen (ob Führungskräfte oder Mitarbeitende) prinzipiell etwas bewirken wollen. Wer vertraut - in sich selbst, andere und das Leben - kann loslassen, auch und vor allem Kontrolle. Sich diesen "Mangel an Kontrolle" einzugestehen kann bereits eine große Erleichterung sein. Und ist häufig der Beginn sich zu eigen zu machen, was tatsächlich in unserem Einflussbereicht liegt und dafür Verantwortung zu übernehmen - eben "vorwärts zu machen".

Das Chaos und die Komplexität unserer Zeit zu akzeptieren fällt schwer, darin auch noch offen zu bleiben und "vorwärts zu machen" kostet Kraft und Energie. - Doch die kostet Kontrolle auch! Und ich denke doch, dass wenn es uns gelingt, Kontrolle abzugeben und Vertrauen aufzubauen - jeden Tag ein Stück mehr - kann diese Zeit eine sein, in der vieles möglich ist und am Ende wir alle von diesem System- und Paradigmenwechsel profitieren können.