Selbstironie: Die Kunst über sich selbst lachen zu können
"Selbstironie bedeutet, sich so durch den Kakao zu ziehen, dass ernoch schmeckt."
- So ein bekanntes Sprichwort. Und wenn es dir gelegentlich gelingt, über dich, dein Verhalten, deine Macken und Missgeschicke zu lachen, dann weißt du, wie befreiend und relativierend es ist.
Oft fällt es uns jedoch arg schwer, unseren eigenen Unzulänglichkeiten auf diese Art und Weise zu begegnen. Denn unser Ego ist ziemlich humorfrei, wenn es sich angegegriffen fühlt. Hinzu kommt, dass wir als Gesellschaft stark dazuneigen, zu bewerten, zu beurteilen - sehr oft ohne jegliches Feingefühl. Diese"Verurteilungen" verschrecken viele Menschen. Vor allem, wenn wirabhängig sind von der Meinung anderer. Etwa bei perfektionistischer Veranlagung, oder unter hohem Leistungsdruck reagieren wir eher mit Abwehrmechanismen wie beispielsweise Scham, Ärger, Wut oder Leugnung.
Die Fähigkeit zur Selbstironie ist also nicht selbstverständlich - aber erlernbar. Um über sich selbst lachen zu können, braucht es zunächst eine gute Selbstkenntnis und Selbstakzeptanz - und eine ganz wunderbare Tugend: Bescheidenheit.
Wie so oft im Leben gilt auch für die Selbstironie: Das Maß der Dinge macht's. Es geht weder darum, gravierende Fehler zu verharmlosen, noch sich selbst Hohn und Spott preiszugeben. Menschen, welche sich auf destruktive Weise gegen sich selbst richten, vom Problem ablenken, oder permanent verdecktes "fishing for compliments" betreiben, sind anstrengend - für sich selbst und andere. Viel mehr meint Selbstironie, kleinere Malheure und wahrscheinliche Fehler nicht unnötig aufzublasen, mit seiner eignenen Unvollkommenheit (aka Menschlichkeit) gelassen umzugehen. Kurz: Sich selbst und das Leben nicht allzu ernst zu nehmen.
Über sich selbst lachen zu lernen, ist eine wunderbare Möglichkeit, sich von der Meinung anderer unabhängig zu machen, seine Masken fallen zu lassen und einen milderen Umgang mit sich selbst zu finden. Das entspannt und befreit ungemein! 😎
Ich persönlich lache ziemlich gerne über mich: Durch meine nicht zu leugnende Mathe-Schwäche sind beipielsweise meine Gruppeneinteilungen in Workshops ein Garant für Schenkelklopfer. Und dank meiner ausgeprägten Orientierungsschwäche entdecke ich ständig neue Orte - ehe ich dort ankomme, wo ich eigentlich hin wollte. 😂
Was ist mit dir? In welchen Situationen findest du dich selbst manchmal ziemlich komisch und/oder crinch?
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