Führung findet in Kontexten statt, die sich fortlaufend verändern.
Was dabei trägt, ist nicht ein neues Modell, oder die Hoffnung auf Stabilität, sondern deine Fähigkeit, Unsicherheit nicht reflexhaft zu beantworten, sondern bewusst zu halten.
Das gelingt, wenn du in Beziehung bleibst - mit dir selbst, mit dem Gegenüber, mit dem, was gerade nicht eindeutig ist.
Drei Prinzipien, die dich in dieser Art von Führung unterstützen können:
1️⃣ Selbstführung ≠ Selbstoptimierung
Es geht nicht darum, deine Emotionen zu kontrollieren.
Sondern sie wahrzunehmen und Verantwortung dafür zu übernehmen, wie du in der Beziehung wirkst.
Nicht immer steuerbar, aber du trägst Verantwortung dafür, wie du damit in Beziehung trittst.
2️⃣ Beziehung vor Lösung
Wenn alles nach einer schnellen Antwort ruft, ist oft etwas anderes wichtiger: dazubleiben.
Nicht mit einer fertigen Lösung, sondern mit einem echten Kontakt.
Eine Führungskraft erzählte mir von einem Gespräch, in dem genau das gelang.
Statt sofort zu handeln, stellte sie eine einfache Frage:
„Was brauchst du gerade von mir?“
Ein Satz, der den Raum geöffnet hat.
3️⃣ Rhythmus statt Kontrolle
Wenn Unsicherheit dominiert, wächst der Wunsch nach Kontrolle.
Doch was trägt, ist etwas anderes: ein verlässlicher Rhythmus.
→ Ein Moment der Sortierung vor dem nächsten Termin.
→ Eine klare Grenze zwischen Arbeit und Feierabend.
→ Ein fester Punkt in der Woche, an dem du nach innen hörst.
Führung braucht diese innere Verlässlichkeit, besonders dann, wenn das Außen unruhig bleibt.
Denn Unsicherheit ist kein Ausnahmezustand. Sie gehört zur Führung dazu - nicht als Störung, sondern als Teil der Aufgabe.





