„Privates hat im Job nichts verloren.“
Ein Satz, der in der Praxis oft scheitert - leise, aber konsequent.
Wer führt, weiß: Menschen bringen sich nie nur in ihrer Rolle ein.
Sondern immer als ganze Person, mit Geschichten, Widersprüchen, Leben außerhalb des Systems.
Und das ist keine Schwäche, sondern Realität.
In Teams zeigt sich das auf vielen Ebenen:
→ Die Motivation für einen Extra-Schritt kommt nicht aus dem Budget, sondern vom Gedanken ans eigene Kind.
→ Energie entsteht nicht nur durch Erfolg, sondern auch durch private Zuversicht.
→ Erschöpfung ist nicht immer auf den Job zurückzuführen, aber sie wirkt dort.
→ Und manchmal ist der Hund unterm Tisch die pragmatischste Lösung für einen Tag, an dem andere Systeme nicht tragen.
Wer führen will, muss solche Kontexte sehen können - ohne sie sofort verändern oder bewerten zu wollen.
Führung ist Beziehungsgestaltung unter Unsicherheit.
Und dafür braucht es mehr als Methoden:
Es braucht ein Wahrnehmungsvermögen für das, was mitschwingt, ohne dass es gesagt werden muss.
Menschlichkeit ist keine Antwort.
Aber sie ist oft der Anfang besserer Fragen.
Nicht: Was stimmt hier nicht?
Sondern: Was braucht es, damit wir arbeitsfähig bleiben - als Menschen in Rollen?
Wann hast du das letzte Mal bewusst hingeschaut, ohne gleich handeln zu müssen?
Führung hat nie nur mit Arbeit zu tun.
Warum Menschlichkeit kein Störfaktor, sondern eine Führungsressource ist.
