Über Führung reden wir oft als Verantwortung, Vorbild oder Beziehungsarbeit.
Das alles ist richtig und wichtig.

Gleichzeitig bleibt eine Dimension häufig im Hintergrund:
Führung konfrontiert dich mit deinem eigenen Selbstbild.
Und kann damit mitunter eine Zumutung sein - für dich selbst.

Viele Führungskräfte würden von sich sagen, dass sie offen, klar und vertrauensvoll sind.

Und dann kommt der Alltag:
→ Du gehst in ein Gespräch mit der festen Absicht zuzuhören und ertappst dich kurz darauf dabei, wie du dich rechtfertigst.
→ Du willst Verantwortung abgeben und ziehst Entscheidungen doch wieder an dich, sobald es kritisch wird.
→ Du nimmst dir Ehrlichkeit vor und weichst unangenehmen Wahrheiten im letzten Moment aus.

Die Zumutung liegt nicht nur in der Situation, sondern in dem Moment, in dem du die Lücke zwischen deinem Anspruch und deinem tatsächlichen Verhalten wahrnimmst.

Das ist nicht ungewöhnlich, angenehm ist es trotzdem nicht.
Es geht dabei nicht um die "perfekte Reaktion", sondern um die Ehrlichkeit, mit der du auf deine Reaktion schaust.

Du kannst dich dafür innerlich kleinmachen.
Oder du kannst anerkennen:
„So reagiere ich offenbar in bestimmten Situationen. Die Frage ist: Was mache ich jetzt daraus?“

In dem Moment, in dem du dir diese Diskrepanz eingestehst, wird auch klarer, welche Wirkung sie im Team hat:
wie sich dein Rückzug, dein Rechtfertigungsreflex oder dein Kontrollimpuls auf andere auswirkt und welche Dynamik dadurch entsteht - ob du das willst oder nicht.

Es geht nicht darum, diese Muster abzustellen.
Wichtiger ist, dass du sie kennst und in angespannten Situationen kurz mitdenkst. Zum Beispiel dann, wenn du dich im Gespräch nur noch erklärst, rechtfertigst oder kontrollieren willst.

Selbstführung zeigt sich in kleinen Kurskorrekturen:
Einen Satz nicht sagen, von dem du weißt, dass er nur Druck abladen würde. Eine Rückfrage stellen, obwohl du innerlich schon in der Verteidigung bist.

Wird das perfekt laufen? - Nein.
Entscheidend ist weniger, ob du es beim nächsten Mal „besser“ machst, sondern ob du diese Lücke zwischen Anspruch und Verhalten ernst nimmst.
Und dort, wo es wichtig ist, ins Gespräch gehst: ehrlich ansprichst, was bei dir los war, und zuhörst, wie es beim Gegenüber angekommen ist.

Wer führen will, muss auch sich selbst führen können.
Nicht perfekt, aber bereit, die eigenen Geschichten über sich selbst immer wieder zu überprüfen.

Katharina Kohlmayr
Expertin für persönliche Entwicklung
Monatlicher Newsletter
Geh in Führung!

Der Newsletter für persönliche Entwicklung von Führungskräften

Melde dich jetzt für meinen Newsletter »Geh in Führung« an – kostenlos und direkt in deine Mailbox.

Erhalte wertvolle Impulse und praxisnahe Strategien für deine persönliche Entwicklung als Führungskraft direkt in deinen Posteingang.

Verpasse keine neuen Blogbeiträge und entdecke, wie du auch in herausfordernden Zeiten resilient und achtsam bleibst.

Mit dem Klick auf die Schaltfläche "Eintragen" bestätigst Du, dass Du die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen hast.

Danke für Deine Anmeldung
In Kürze erhältst Du eine E-Mail in Deinem Posteingang. Bitte klicke auf den Link in der E-Mail, um Deine Anmeldung zu bestätigen.
Oh nein! Beim Absenden des Formulars ist etwas schief gelaufen. Bitte versuche es etwas später erneut. Sollte das Problem weiterhin bestehen, kontaktiere mich bitte direkt über die E-Mail Adresse, die im Impressum angegeben ist.