„Zurück ins Büro!“
Viele Unternehmen rufen das derzeit aus, begleitet von Anwesenheitspflicht, Login-Zeitmessung oder festen Präsenztagen.
Dahinter steht nicht nur Kontrollbedürfnis, sondern auch eine reale Herausforderung:
→ Wie halten wir Verbindung im Team?
→ Wie sichern wir Austausch, Zugehörigkeit, Identifikation?
In einer Zeit, in der vieles fragmentiert, suchen Organisationen nach Orientierung.
Und Präsenz ist sichtbar. Einfach. Verlässlich.
Aber genau darin liegt auch das Risiko:
Was einfach zu messen ist, wird zum Maßstab - unabhängig von seiner Aussagekraft.
Zwei Spannungen, mit denen Führung heute umgehen muss:
1️⃣ Nähe fördern, ohne Rückfall in Kontrolle
Der Wunsch nach gemeinsamer Zeit im Büro ist nachvollziehbar.
Aber: Wer physische Präsenz mit Kontrolle koppelt, zerstört Vertrauen.
Gerade bei Leistungsträgern, die längst bewiesen haben, dass sie auch im Homeoffice wirksam sind.
2️⃣ Kultur stärken, ohne Autonomie zu entwerten
Begegnung braucht Räume. Aber nicht Zwang.
Führung bedeutet hier: Sinnhafte Präsenz gestalten. Als Ort für Dialog, Reflexion, Zusammenarbeit. Nicht als Symbol für Anpassung und Gehorsam.
Was helfen kann, ist ein gemeinsames Klären: Wofür kommen wir überhaupt zusammen und was entsteht nur in echter Begegnung?
Führung, die Wirkung über Sichtbarkeit definiert, verwechselt Steuerung mit Sinn. Und verliert damit oft genau das, was sie erhalten will: Identifikation und Motivation.
Vielleicht geht es nicht darum, wo wir arbeiten.
Sondern wie wir uns begegnen, wenn wir es tun.
Anwesenheit ist keine Leistung. Kontrolle ist keine Führung.
Sichtbarkeit ist nicht gleich Wirksamkeit. Ein Impuls zur Führung in hybriden Zeiten.





