Otto Scharmer bringt es auf den Punkt:
„Empathic listening is a radical act of leadership.“
👉 Kein „Ich hör dir zu, aber mach’s kurz.“
👉 Kein „Ich hör dir zu, damit ich weiß, wo ich dich verbessern muss.“
👉 Sondern: zuhören, um da zu sein. Nicht, um etwas zu tun.
Echtes Zuhören stellt infrage.
Nicht nur das Gegenüber, sondern auch dich selbst.
Es zwingt dich, präsent zu bleiben, ohne sofort zu reagieren.
Und genau das ist oft das Schwierige daran.
Zuhören ist Präsenz.
Und heute eine der meist unterschätzten Führungskompetenzen.
Nicht weil wir keine Meinung haben sollten, sondern weil Menschen Räume brauchen, in denen sie auftauchen dürfen.
Zuhören ist mehr als Empathie:
Es ist Strukturgeber. Resonanzraum. Verbindungsgenerator.
Und manchmal bringt es das ans Licht, was sonst unausgesprochen bleibt.
Denn wer wirklich zuhört, lädt auch Unbequemes ein.
Zuhören ist keine Methode.
Es ist ein Beziehungsgeschehen.
Es verlangt, dass du mit dir selbst verbunden bleibst - während du offen bleibst für das, was dir begegnet.
Warum das so wirksam ist? Hier sind drei Gründe:
1. Zuhören schafft Verbindung - gegen Einsamkeit.
Wer gehört wird, fühlt sich gemeint. Und wer zuhört, ist nicht allein.
2. Zuhören wirkt regulierend.
Es entschleunigt. Öffnet Räume. Lässt dich atmen - und die anderen auch.
3. Zuhören ist gelebte Wertschätzung.
Du schenkst deine Zeit. Deine Aufmerksamkeit. Dein echtes „Ich bin da.“
Und es wirkt. Studien zeigen:
👉 Psychologische Sicherheit macht Teams produktiver.
👉 Wertfreies Zuhören baut schneller Vertrauen auf.
👉 Zuhören wirkt auch gegen die stille Einsamkeit in der Führung.
Aber psychologische Sicherheit ist kein Ergebnis netter Gespräche, sondern konsequenter Beziehungsarbeit.
Die entscheidende Frage lautet nicht: Wie viele Gespräche führst du?
Sondern: Wie oft bist du wirklich im Gespräch?
Wenn du mehr Verbindung suchst - zu dir selbst und zu anderen - ist vielleicht genau jetzt der Moment für eine AUS:ZEIT für Reflexion.