„Die jungen Leute sind einfach nicht mehr belastbar.“


Ein Satz, welchen ich in Workshops öfter höre.
Diesmal kam er von einem erfahrenen Teamleiter - sichtlich frustriert.


In der Reflexion wurde deutlich:
Es ging nicht nur um „die anderen“. Sondern um ihn selbst.

Er arbeitet viel, macht kaum Pausen, sagt selten „Nein“ und erwartet von anderen eine Anpassung, die er selbst nicht konsequent vorlebt.


Nicht, weil er es besser wusste.
Sondern weil er es nie anders gelernt hatte.

Was wir Führung nennen, ist oft die Weitergabe unbewusster Muster.

Wer selbst nicht gelernt hat, gesunde Grenzen zu setzen, wird schnell ungeduldig mit Menschen, die es tun.
Dabei liegt hier kein Problem, sondern eine Chance.

Ich erlebe viele junge Menschen, die hoch engagiert sind, leistungsbereit,
motiviert und dabei gleichzeitig wach für ihre eigenen Grenzen.

Die sogenannten „jungen Leute“ fordern nichts Unmögliches.

Sie stellen Fragen, die sich ältere Generationen lange nicht gestellt haben:
→ Wie viel Belastung ist eigentlich gesund?
→ Wo endet Verantwortungsbewusstsein und beginnt Selbstverleugnung?

Das ist kein Bruch mit Leistungskultur.
Sondern eine Einladung, sie neu zu denken.

Und vielleicht ist genau das die Kunst modernder Führung:
Unterschiedliche Prägungen nicht als Störung zu erleben, sondern als Ressource.

Es geht nicht um „die, die leisten“ und „die, die fordern“.
Sondern um Menschen mit unterschiedlichen Prägungen, die Verantwortung auf ihre eigene Weise leben wollen.

Was sich verändert hat, ist nicht der Wille zur Leistung, sondern das Bewusstsein dafür, wie sie langfristig tragfähig wird.

Führung heißt heute auch, diese Unterschiedlichkeit nicht nur auszuhalten,
sondern Räume zu schaffen, in denen daraus etwas Gemeinsames wachsen kann.

Solche Brücken entstehen nicht von allein.
Sie brauchen Räume, in denen Unterschiedlichkeit nicht bewertet, sondern verstanden wird.

Zum Beispiel im Reverse Mentoring, wo Jüngere ihre Perspektiven auf digitale Kultur und Feedback einbringen
und damit nicht nur Wissen, sondern auch Haltung teilen.

Oder in Peer-Coachings, die Führungskräften Resonanzräume bieten:
für die Reflexion eigener Muster und für die Weitergabe von Erfahrung, die über Jahre gewachsen ist.

Denn nur im Dialog entsteht etwas, das Generationen wirklich verbindet.

→ Wie gelingt dir der Brückenschlag zwischen den Generationen - im Dialog, nicht im Urteil?

Katharina Kohlmayr
Expertin für persönliche Entwicklung
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