Burn on and on and ... out

Veröffentlicht am 
06
September
 
2022
Veröffentlicht am 
06
September
 
2022
Mitwirkende
Katharina Kohlmayr
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"Ein wirklicher Zusammenbruch darf nicht sein": Was Menschen mit Burn out nicht verhindern können, versuchen Menschen mit Burn on mit einem Lächeln jeden Tag aufs Neue: Einfach weitrmachen.

Burn on fühlt sich an, wie eine verschleppte Erschöpfung: Die chronische Daueranspannung betäubt und man merkt nicht, dass "zur Ruhe kommen" nicht mehr funktioniert. Selbst regenerative Maßnahmen dienen nur der "Instandhaltung". Dabei fehlt der Moment - die Eigenwahrnehmung & Erkenntnis - wo ganz klar „Stopp“ gesagt wird - es geht einfach immer weiter und fühlt sich normal an, sich ständig ausgelaugt zu fühlen. Viele Betroffene wissen deshalb nicht, wieso es ihnen nicht gut geht. Damit ist Burn On nicht eindeutig und auch nicht einfach zu identifizieren.
Und ganz ehrlich: Spätestens seit der Pandemie kennen wir alle - okay, die meisten von uns - solche Momente, vielleicht auch Tage und Wochen. Und ich glaube - neben einer guten Selbstführung (auf die ich gleich noch näher eingehe) - ist diese Entstigmatisierung von psychischen Belastungen ein wichtiger Aspekt. Denn Burn on hat viel mit den Werten unserer Leistungsgessellschaft zu tun. Wir leben (immer noch) in einer Zeit, in der sich das Selbstwertgefühl gerne auch über Karriere definiert und daher Leistungsdruck für viele Menschen auf der Tagesordnung steht. Wir brennen für unseren Job, lieben unsere Hobbys, engagieren uns im Ehrenamt und wuppen das Familienleben. Klar ist das anstrengend – aber hey, uns geht’s ja eigentlich gut. Ist halt immer viel zu tun ...

Tatsächlich raten auch Experten wie der Psychologe Timo Schiele dazu, zunächst mit Methoden der Achtsamkeit zu versuchen, zur Ruhe zu kommen und zu entspannen. Ganz einfach deshalb, weil es darum geht, wieder ein eigenes Bewusstsein für Empfindungen herzustellen - sich selbst und seinen Körper wieder wirklich zu spüren. Und zwar nicht, um neue Kraft für die Arbeit zu tanken. Sondern einfach nur, um zur Ruhe zu kommen. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn du das geschafft hast, horche in dich hinein und versuche zu erkennen, wo in deinem Leben etwas zu viel sein könnte. Überleg dir, welche Bereiche deines Lebens dir wie wichtig sind – und überprüfe, ob du sie in der Realität auch dementsprechend behandelst. Und a pro pos Entstigmatisierung: Sich professionelle Unterstützung zu holen, um mehr Gewicht auf die Stress-Bremse zu kriegen, zeugt nicht von Schwäche, sondern von einer guten und verantwortungsvollen Selbstfürsorge. Denn nur wenn du gut zu dir bist und gesund bleibst, kannst du auch Gutes bewirken.

Wenn du Interesse an dem Thema hast - oder für einen Freund fragst - hier der Link zu dem o.g. Buch
"Burn On: Immer kurz vorm Burn Out. Das unerkannte Leiden und was dagegen hilft."